Philosemitische Überzeugungstäter
Ein Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski
Fast täglich gibt es einen neuen Artikel oder Interviews zum Thema „Antisemitismus in Deutschland“. Phänomenal, wie es die Israel-Lobby immer wieder schafft, mit ihren Klagen über den angeblich erstarkenden Judenhass hierzulande alle Israel betreffenden „Unannehmlichkeiten“ in den Hintergrund treten zu lassen.
Wir haben es mit einem Propagandakrieg der übelsten Sorte zu tun, der die Meinungsfreiheit einschränken will, speziell wenn es um den „Jüdischen Besatzer-Staat“ geht. Alles wird toleriert, wenn es der Sicherheit Israels dient, so die offizielle Version. Schamlos wird Machtanspruch und Unterdrückung mit dem Begriff „Sicherheit“ umfunktioniert. Alles das ist nur möglich durch das eifrige Mittun der „philosemitischen Überzeugungstäter“, die sich immer mehr vermehren. Alles auf Kosten der Meinungsfreiheit.
Da wird hemmungslos versucht, alles in einen Topf zu werfen, was nicht zusammengehört, wie der Hass auf „linke-Israel-Kritiker“ und auf die AfD. Was allerdings dabei vergessen wird, ist, dass die AfD sich ganz bewusst auf die Seite der Juden und des „Jüdischen Staats“ stellt“; sogar der „Stahlhelmjude“ Wolffsohn hat sich positiv über Frauke Petry und ihre „aufrichtigen pro-israelischen“ Kommentare geäußert. Mit diesem Phänomen, dass sich Rechtspopulisten und Zionisten so gut verstehen und sich im Islam-Hass, getarnt als „Anti-Terror“ Kampf, verbunden fühlen, wird hier ganz unverblümt Rassismus betrieben. Diese Verbindung von Rechtsextremen Parteien und dem „Jüdischen Staat“ ist allerdings nicht neu. Schließlich gab es schon früher solche Verbindung von Faschisten und Zionisten, die sich bis zum heutigen Tag fortsetzt, allerdings mit wechselnden Personen, aber denselben Ideologien.
Die israelische Apartheid ist weit extremer als sie jemals in Südafrika war, die jüdischen Rasse-Gesetze sind ein Instrument der uneingeschränkten Herrschaft über die illegal besetzten Palästinenser. Das geht von dem Entzug der bürgerlichen Rechte, willkürliche Häuserzerstörungen und hemmungslosen Landraub und Siedlungstätigkeit.
Nun ist Rassismus ein weltweites Problem, wie der US-Rassismus gegen seine schwarzen und indigenen Bürger, oder gegen andere indigene Völker in Australien, Kanada oder Neuseeland. In diesen Zeiten, die den Islam-Hass hoffähig machte, und Muslime zu Freiwild werden ließ, wird es immer schwieriger, gegen diese Problematik anzuschreiben.
Die „westliche Werteallianz“ unter Führung der USA hat es besonders seit 9/11 verstanden, mit ihren als „humanitäre Intervention“ getarnten furchtbaren Kriege und „Regime changes“ wehrlose und schwache Länder in „failed States“ zu verwandeln.
In diesen Zeiten wurde der „Krieg gegen den Terror“ erfunden und unter dem Deckmantel von „false flag“-Operationen verbreitete der Westen ungebremst Terror. Alles war erlaubt, ja sogar erwünscht, schließlich waren es „die Guten“, gegen „das Böse“. Der Begriff „Schurkenstaat“, der sich bis heute als eines der Unwörter entwickelt hat, ist ein wichtiger Kampfbegriff, der willkürlich eingesetzt jeden treffen kann, der den USA oder Israel im Wege steht. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der 11. September 2001 das willkommene Datum war, um endlich das Wort Globalität zu neuer Bedeutung aufzuwerten, als einen globalen Krieg gegen den Terror. Allerdings war das der Beginn, Demokratien als Staatsterroristen zu legalisieren.
Seit 9/11 wurde noch hemmungsloser wegen wirtschaftlicher Eigeninteressen, wie z.B. zum Zwecke der Rohstoffsicherung, die Souveränität und Integrität schwächerer Staaten missachtet. In diesem Punkt sind gerade die USA und der „Jüdische Staat“ besonders geübt. Wie Israel seine Angriffs-Kriege darstellte, war und ist schon eine Meisterleistung. Immer stellte sich der kleine hilflose Judenstaat dar als von Feinden und Terror umzingeltes Opfer. Dieses hat sich inzwischen national wie international so verinnerlicht, obwohl dieser israelische Staat Atomwaffen besitzt, und zu den 10 mächtigsten Waffenlieferanten weltweit gehört.
Es gibt immer weniger mutige und wahrheitsliebende Journalisten, denn der Markt ist überschwemmt mit „philosemitischen Überzeugungstätern“. Verleumdung ist zur Normalität geworden und wird immer mehr akzeptiert. Das Feindbild der „linken Antisemiten“ wurde erneut aufgegriffen und wird jetzt immer wieder gegen Israel-kritische Juden angewendet.
Dieser mediale und politische „III. Weltkrieg“ ist längst im Gange und zeigt die Perversität dieser Kriegsherren. Dieser Art der Kriegsführung müssen wir alle gezielt entgegenwirken, indem wir kritisch hinterfragen und diese Propaganda nicht kritiklos hinnehmen. Schluss mit dem Konsum der Fake-News der philosemitischen Überzeugungstäter.
Quelle: freitag.de