Die Mietpreise in Europas Städten explodieren. Auch Österreich ist von dieser Entwicklung nicht verschont. Die Quadratmeterpreise einer Mietwohnung in Wien etwa haben sich zwischen 2006 bis 2016 um rund ein Drittel erhöht. Ähnlich ist es in Salzburg, Linz, Graz und Innsbruck. Gleichzeitig halten die Löhne der Menschen mit dieser Entwicklung nicht mit. Ein immer größerer Anteil des Einkommens muss fürs Wohnen verwendet werden. Früher galt als Faustregel: 23 bis 25 Prozent des Einkommens sollen fürs Wohnen zur Verfügung stehen, heute spricht man von 30 oder 40 Prozent als Grenzwert für „leistbares Wohnen“. Die Grenze hat sich willkürlich nach oben verschoben, um das soziale Problem in den Statistiken zu schmälern.
Quelle: kontrast.at
Kurios: Grazer Stadtrat verlässt WG und sucht eine Wohnung
“Nach zehn Jahren WG-Leben wage ich das Abenteuer Wohnungssuche”: Mit diesen Worten meldet sich Gesundheitsstadtrat Krotzer und betont, dass er dankbar für etwaige Tipps sei. Er suche eine 2-Zimmer-Wohnung mit Balkon, die “halbwegs zentral” gelegen sei. Wobei Krotzer hier flexibel ist und sich die Bezirke Jakomini, Lend, Gries genauso vorstellen kann wie Geidorf und St. Leonhard. Einzige Einschränkung: Die Miete soll höchstens 600 Euro ausmachen.
Kommentare (1)
Viel Ahnung kann der Herr Stadtrat vom Wohnungsmarkt nicht haben, eine 2 Zimmer Wohnung um diesen Preis, da muss der Herr wohl aufs Land ziehen, hier in Graz ist es kaum möglich um so einen Preis. Ich wünsch Ihm viel Glück!
Quelle: Kleine Zeitung, 15 Mai 2018
Preise für Wohnungsmieten gestiegen
Mieten überproportional gestiegen. Auch über einen längeren Beobachtungszeitraum (zwischen 2008 und 2016) sind in Österreich die privaten Hauptmietzinse von Neuvermietungen stark gestiegen – und zwar um 35 Prozent. Dieser Anstieg ist laut einer neuen AK-Mietenstudie unverhältnismäßig zur Lohnentwicklung von plus 22 Prozent und der allgemeinen Teuerung von plus 14 Prozent. Auch die Betriebskosten seien im achtjährigen Vergleich im Ausmaß der Inflation gestiegen.
Quelle: “Die Presse”, Print-Ausgabe, 18.02.2018
Die Qualität und Preise
In den vergangenen zehn Jahren stiegen die Nettohauptmietzinse um 23,6 Prozent und damit in einem viel geringeren Ausmaß über der Inflationsrate für diesen Zeitraum (19,8 Prozent), als zuletzt von der Statistik Austria verlautbart. Die Statistik hat vor zwei Wochen einen 36-prozentigen Anstieg vermeldet, jedoch seien darin die Betriebskosten und teils auch Heizung und Lift, also die gesamten Wohnkosten, enthalten. Und dass parallel in diesem Zeitraum die Qualität der Wohnungen stark zugelegt hat, sei in dem Vergleich mit der Inflationsrate noch gar nicht berücksichtigt.
Quelle, Standard.at, 6 Juni
Kommentare
Dolmetsch für die sarkastische Sprache
Welcher alleinstehende junge Mensch soll sich das bitte leisten können?
Ja, die sind natürlich neu und liegen auch gut direkt an der U-Bahn, aber wenn junge Menschen mehr als 50% ihres Gehaltes nur für die Miete hinblättern müssen, noch kein Strom bzw Wasser bezahlt ist, keine Versicherung, keine GIS, kein Handyvertrag, kein Internet, etc dann ist das ein einfacher Kampf bis zum Urlaubs- bzw Weihnachtsgeld um wieder halbwegs Luft zu bekommen.
Passt eh!
Die Spekulanten wollen eh möglichst große Wohnungen im “gehobenen Segment”, damit es sich auszahlt! Oder glaubt jemand im Ernst, dass heute noch in leistbare Wohnungen für Normalbürger investiert wird, die dann am End’ gar noch vermietet werden, und damit an Wert verlieren?
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ich bin seit 2007 im immobilienwesen und seit 2013 kaufe und vermiete ich Wohnungen. Natürlich spiele ich mit viel Fremdkapital, was meine Position sehr oft geschwächt hat, warum, weil es eeeeelend viele Leute mit Geld gibt. Es ist so viel Geld in den Händen von vielen Leuten, das kann man sich nicht vorstellen. Soziale Probleme gibt es, davon hören und sehen wir auch täglich, aber dass sehr viele Leute viel Geld haben, das registrieren wir gar nicht. Ich rede nicht von den reichen, sondern von Mittelschicht die hunderten tausenden Euros am Konto haben und bei einer 100k Wohnung ohne zu zucken zuschlagen können. Bis ich mit meinem Bank Berater gesprochen habe, waren oft Wohnungen 3x weg.
Da ist schon was dran.
Die Mieten und Kaufpreise sind deswegen “so hoch”, weil es einfach viele Menschen gibt, die das ohne Probleme zahlen können. Wollte einem Studenten aus der Bekanntschaft eine nette Wohnung in Wien zum Sonderpreis von 500.- vermieten, hat sich aber eine um 800.- gefunden.
Was viele hier scheinbar nicht verstehen:
nicht der Vermieter bestimmt den Preis, sondern die anderen Mieter. Wenn die Mieter kollektiv beschließen würden, nicht mehr als 500.- Miete zu zahlen, dann gäbe es auch keine Wohnungen, die mehr kosten würden.
Da es aber genügend Mieter gibt, die in der Lage (und auch bereit sind), mehr zu zahlen, sind die Mieten entsprechend höher. Mieter konkurrieren gegen andere Mieter, nicht gegen Vermieter.
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Hahah…Träumerei. ich bin Vermieter und wenn sich alle kollektiv beschließen würden nicht mehr als 500 euro zu bezahlen, dann wissen sie was ich schlagartig mache? niiiiicht mehr vermieten, richtig sie intelligenter Mensch sie. es stehen jetzt schon tausende Wohnungen leer, weil das Gesetz verbietet mehr als 6 bis 10 Euro pro m2 im Altbau zu verlangen, warum soll dann einer seine Wohnung vermieten.